Rechtsform
“Almwirtschaftlicher Verein Oberbayern (Vereinigung zur Erhaltung
der Kulturlandschaft e.V.)” – AVO.
Vereinszweck ist es
die oberbayerischen Almbauern in einer Fachorganisation zusammenzufassen und in enger Zusammenarbeit mit den Behörden und Stellen und dem Bayerischen Bauernverband die Almwirtschaft zu fördern, durch die Tätigkeit der Almwirtschaft die Kulturlandschaft in der Alpenregion Oberbayerns zu sanieren, zu erhalten, zu pflegen und zu gestalten.
Aufgaben des Vereins
- Beratende Mitwirkung bei der Schaffung, Ausarbeitung und Ausführung der die Berg- und Almbauern berührenden Gesetze und Verordnungen,
- Mitarbeit in der “Bayerischen Arbeitsgemeinschaft für Bergbauernfragen”,
- Vertretung der Interessen der Berg- und Almbauern bei den gesetzgebenden Körperschaften zur Erreichung einer besseren Berücksichtigung der ungünstigen Ertragslage der Berg- und Almbauern,
- Beratung und Unterstützung der Vereinsmitglieder bei der Ausübung der Heim- und Almweiderechte,
- Vermittlung von Almpersonal und Almweidemöglichkeiten, Informationen.
- Durchführung von Almbauerntagen, Abhaltung von Versammlungen, von Almwanderungen, almwirtschaftlichen Lehrgängen, Fachvorträgen usw., Ehrung des verdienten Almpersonals,
- Förderung aller Einrichtungen, welche der almwirtschaftlichen Beratung sowie der Förderung der fachlichen Ausbildung der bergbäuerlichen Jugend dienen (Land- und Almwirtschaftsschulen, Almakademien, Waldbauernlehrgänge, Lehrfahrten usw.), fachliche Aufklärung durch den “Der Almbauer” und die landwirtschaftliche Fachpresse,
- fachlicher Gedankenaustausch mit den almwirtschaftlichen Organisationen der Nachbarländer (Austausch der Fachblätter, Teilnahme an den Veranstaltungen usw.),
- Zusammenarbeit mit allen Ämtern und Stellen, welche in der Förderung der Gebirgslandwirtschaft und Almwirtschaft tätig sind (Ämter für Landwirtschaft und Forsten, Nationalparkverwaltung Berchtesgaden, Bayerische Staatsforsten, Amt für Ländliche Entwicklung München, Wasserwirtschaftsämter, Landratsämter usw.),
- Erhaltung der durch bäuerliche Landbewirtschaftung geprägten Landschaftsstruktur im Almbereich,
- Beseitigung von Schäden durch Erosionen, Muren und Lawinen,
Mitwirkung zur ordnungsgemäßen Wasserversorgung von Almen,
- Sicherung und Verbesserung der ordnungsgemäßen landwirtschaftlichen Nutzungs- und Bewirtschaftungsmöglichkeit von Lichtweideflächen.
Geschichte des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern e.V.:
In der Nachkriegszeit herrschte große Not, da es an allen Dingen des täglichen Bedarfs mangelte. Es gab nicht annähernd ausreichend Nahrung, dazu fehlten Kleidung und Wohnung. Millionen Flüchtlinge kamen aus dem Osten ohne ein Dach über dem Kopf, ohne Arbeit – in ein Land mit zerstörten Städten und demontierten Industrieanlagen. Das Geld hatte keinen Wert mehr, der Großteil an Geschäften musste über den Tauschhandel abgewickelt werden.
Der Überlebenswille der Menschen in der Zeit danach war aber besonders stark. Zu dieser Gruppe gehörten auch Georg Fischbacher vom Unterbuchberghof am Tegernsee und seine Mitstreiter in Sachen Almwirtschaft. Mit der Gründung des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern (AVO) wollten sie gemeinsam das Land wieder aufbauen, durch einen Zusammenschluss aller oberbayerischen Almbauern bessere Lebensbedingungen für ihre Berufskollegen schaffen und aktiv und rührig ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Sie wollten nach Kräften am Wiederaufbau der Heimat beteiligt sein und nicht jammern und um Almosen betteln. Fischbacher verstand es, mit Überzeugungskraft und Überredungskunst alle positiven Kräfte in der oberbayerischen Almwirtschaft um sich zu sammeln. Das war eine Gruppe von aufrechten und vertrauenswürdigen Männern, die sich schnell den Respekt der Politiker und die Achtung der Behörden verschaffen konnten, die es auch verstanden, sachlich auf die Bedeutung der Almwirtschaft und ihre missliche Lage aufmerksam zu machen.
Am 30. August 1947 fand im Sitzungssaal des “Landwirtschaftlichen Wochenblattes” in München die Gründungsbesprechung des “Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern” statt. Aus der Niederschrift über die Gründungsbesprechung geht hervor, dass sich die anwesenden 17 Almbauern für eine eigene Organisation aussprachen und einen Anschluss an den Bayerischen Bauernverband ablehnten. Georg Fischbacher bestand auf einer zwanglosen Organisation der oberbayerischen Almbauern zur Wahrung ihrer Interessen, die speziell bei den vielen Berechtigungsalmen in Oberbayern einer individuellen Lösung bedürfen.
Im Rahmen dieser Gründungsbesprechung stimmten die Almbauern über die Vorstandschaft und die Einteilung der Bezirksalmbauernschaften ab. Die weiteren Organisationsaufgaben, die Aufstellung einer Satzung und die Eintragung des Vereins wurden der Vorstandschaft übertragen.
Die nächsten Termine:
Datum | Veranstaltung | Beginn | Ort | Text |
Mi., 05.03. | Almlehrkurs
Gedenkgottesdienst | 10.30 | Pfarrkirche
Bad Feilnbach | |
| Begrüßung u.
Eröffnung d. Almlehrkurses | 13.00 | Kistlerwirt,
Münchner Str. 21,
83075 Bad Feilnbach | Programm siehe:
Almbauer 01-25 |
Filmempfehlung des AVO
Haben Sie eine halbe Stunde Zeit? Für alle Interessierten ist der Film auf dem YouTube Kanal des Naturpark Karwendel zu sehen:
Im Rahmen des Projekts AlmenREICH grenzenlos soll das gegenseitige Verständnis zwischen Almwirtschaft und Naturschutz gestärkt werden und die gemeinsamen Ziele und Synergien im Bereich der Biodiversität herausgearbeitet werden.
Als Herzstück des Projekts wurde in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Dominik Walser ein Dokumentarfilm mit fünf verschiedenen Almen im Tiroler und bayerischen Karwendel produziert. Der jeweils zuständige Almbauer bzw. Almbäuerin oder Almerer (Hirte) stellt seine bzw. ihre Alm vor und erzählt von der Bewirtschaftungsweise, seiner bzw. ihrer persönlichen Motivation und seinen/ihren persönlichen Beitrag zum Naturschutz.