Extensive Weidewirtschaft und Große Beutegreifer
Leitlinien für den Umgang mit Zielkonflikten in der praktischen Naturschutzarbeit
Eine 31-seitige Dokumentation des Institut für Angewandten Naturschutz
Editorial:
Das Dokument behandelt die Zielkonflikte zwischen extensiver Weidewirtschaft und dem Schutz großer Beutegreifer wie Wolf, Braunbär und Luchs im Alpenraum. Es analysiert die ökologischen, rechtlichen und praktischen Herausforderungen und bietet Leitlinien für den Umgang mit diesen Konflikten.
Hauptpunkte:
- Einleitung: Artensterben und Verlust der Biodiversität sind globale Herausforderungen. Extensiv bewirtschaftete Weideflächen sind Hotspots der Artenvielfalt, besonders im Alpenraum. Die Ausbreitung großer Beutegreifer wie Wölfe stellt die Weidewirtschaft vor große Probleme.
- Herdenschutz: Verschiedene Maßnahmen wie Einzäunung, Herdenschutzhunde, ständige Behirtung, nächtliche Einstallung und Nachtpferche werden diskutiert. Alle Methoden haben erhebliche praktische, ökologische und finanzielle Nachteile, besonders im Gebirge.
- Naturschutzfachliche Abwägung: Extensivweiden tragen wesentlich zur Biodiversität bei, während die großen Beutegreifer weniger Einfluss auf die Artenvielfalt haben. Ein wirksamer Herdenschutz ist oft nicht umsetzbar, weshalb eine Abwägung zugunsten der Weidebiotope notwendig ist.
- Rechtliche Betrachtung: Die FFH-Richtlinie schützt sowohl große Beutegreifer als auch weideabhängige Lebensräume. Eine rechtliche Abwägung zwischen konkurrierenden Schutzgütern wurde bisher nicht ausreichend durchgeführt. Die Bayerische Wolfsverordnung bietet Ansätze, ist jedoch rechtlich und inhaltlich unzureichend.
- Schlussfolgerung: Die Entnahme von großen Beutegreifern ist ökologisch und rechtlich möglich und teilweise notwendig, um die Weidewirtschaft und die damit verbundene Biodiversität zu schützen. Es wird empfohlen, spezielle Weideschutzgebiete auszuweisen und die Bayerische Wolfsverordnung zu überarbeiten.
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